Dein Hund kratzt sich im Ohr, scheint Juckreiz an den Ohren zu haben oder schüttelt den Kopf? Möglicherweise leckt der Hund sich zudem auch die Pfoten? Wir klären, welche Ursachen sich dahinter verbergen können und was du tun kannst, wenn der Hund sich ständig am Ohr kratzt.
Hund kratzt sich im Ohr: mögliche Ursachen
Hier findest du einige mögliche Ursachen, warum Hunde sich an den Ohren kratzen. Da einige Ursachen unbehandelt schwere Folgen haben können, sollte die Diagnose immer möglichst bald beim Tierarzt erfolgen, wenn der Hund sich zunehmend stark oder sehr oft an den Ohren kratzt.
Schmutz und Ohrenschmalz
Schmutz und zu viel Ohrenschmalz im Ohr deines Hundes können manchmal für Juckreiz sorgen und als dunkle, krümelige oder klebrige Substanz sichtbar sein. Allerdings sind auch Infektionen und ein Milbenbefall mit ähnlichen Symptomen verbunden, sodass du immer einen Tierarzt in die Ohren schauen lassen solltest.
Ohrmilben beim Hund
Ohrmilben sind winzige, parasitische Insekten, die sich in den Ohren von Hunden einnisten und dort von Hautzellen und Ohrenschmalz leben. Sie verursachen starken Juckreiz und können zu Entzündungen führen. Zu erkennen sind sie meist an dunklem, krümeligem Ausfluss im Ohr, ähnlich gemahlenem Kaffee, sowie an häufigem Kratzen und Kopfschütteln des Hundes. Bei genauer Betrachtung kann man manchmal auch die winzigen Milben im Ohr erkennen.
Hefepilz-Infektion im Ohr des Hundes
Hefepilze sind Mikroorganismen, die in warmen, feuchten Bereichen wie dem Hundeohr gedeihen. Sie verursachen oft einen starken, säuerlichen Geruch und bräunlichen Ausfluss. Wenn du solche Anzeichen bemerkst und dein Hund sich häufig am Ohr kratzt, könnte es sich um eine Hefepilz-Infektion handeln.
Bakterielle Infektionen im Hundeohr
Bakterielle Infektionen entstehen, wenn schädliche Bakterien im Ohr überhandnehmen. Symptome sind ähnlich wie bei Hefepilz-Infektionen: Rötung, Schwellung, Ausfluss und übler Geruch. Dein Hund könnte auch Schmerzen zeigen, indem er den Kopf schief hält oder das betroffene Ohr meidet.
Ohrenentzündung beim Hund (Otitis)
Ohrenentzündungen, auch Otitis genannt, sind bei Hunden genauso wie Ohrenentzündung bei Katzen generell durch Rötung, Schwellung, Ausfluss und unangenehmen Geruch gekennzeichnet. Dein Hund könnte den Kopf schütteln, das Ohr kratzen oder Schmerzen beim Berühren zeigen. Ohrenentzündungen können durch viele der hier genannten Ursachen entstehen, zum Beispiel durch Pilze, Milben, Bakterien oder Fremdkörper im Ohr.
Allergien und Unverträglichkeiten
Bei Allergien und Unverträglichkeiten können je nach Auslöser und Veranlagung des Hundes nicht nur Magen, Darm und Haut, sondern auch die Ohren reagieren. Mögliche Auslöser sind eine Unverträglichkeit auf bestimmte Futterbestandteile, Milben, Pollen oder andere Umweltreize.
Fremdkörper im Hundeohr
Es kann vorkommen, dass Samen von Gräsern (die sogenannten) Grannen oder andere Fremdkörper in den Gehörgang des Hundes rutschen. Gerade die Grannen, die kleine Widerhaken haben, können dabei immer tiefer wandern und schwere Probleme verursachen. Typisch ist ein Kopfschütteln, Schiefhalten des Kopfes und Schmerzen oder Juckreiz am Ohr.
Hautprobleme oder trockene Haut
Bei Hunden mit sensibler oder sehr trockener Haut kann das zu Juckreiz der empfindlichen Haut in den Ohren führen.
Weitere mögliche Ursachen
Seltenere, aber mögliche Ursachen dafür, wenn der Hund sich häufig im Ohr kratzt, sind hormonelle Störungen und bestimmte Autoimmunerkrankungen. In manchen Fällen können auch Tumore oder Polypen im Ohrkanal oder eine Verletzung am oder im Ohr dazu führen, dass Hund sichtliche Schmerzen oder Probleme mit ihren Ohren haben.
Dein Hund kratzt sich am Ohr und leckt die Pfoten?
Es kann vorkommen, dass der Hund nicht nur seine Ohren kratzt, sondern sich zugleich auf häufig die Pfoten leckt oder generell dazu neigt, stark zu lecken (zum Beispiel auch an anderen Körperstellen oder sogar an Gegenständen).
Das kann bei allgemeinem Juckreiz durch Hautprobleme, aber auch bei Unverträglichkeiten, Magenübersäuerung, Magen-Darm-Problemen und Allergien vorkommen. Hier ist eine genaue Abklärung beim Tierarzt unumgänglich, da die Diagnose und Erforschung der Ursache aufwändiger sein können.
Wann solltest du zum Tierarzt gehen?
Der Hund kratzt sich ständig am Ohr oder kratzt sich die Ohren sogar blutig? Spätestens dann solltest du natürlich zum Tierarzt gehen.
Generell sollte eine tierärztliche Abklärung aber immer stattfinden, wenn Hunde ein Verhalten zeigen, das vorher nicht da war. Kratzt der Hund sich häufig am Ohr, kann schließlich auch eine Ursache dahinterstecken, die schnell behandelt werden sollte, zum Beispiel eine Infektion oder ein Fremdkörper im Ohr.
Der Tierarzt kann mit einem Otoskop in den Gehörgang hineinsehen, sodass Fremdkörper sofort erkannt werden.
Was hilft, wenn der Hund sich ständig am Ohr kratzt?
Wie oben beschrieben, sollte der erste Weg immer zum Tierarzt führen. Nur wenn der Tierarzt grünes Licht gibt, solltest du eigene Maßnahmen ergreifen. So kann beispielsweise eine Ohrspülung bei bestimmten Erkrankungen oder wenn ein Fremdkörper das Trommelfell verletzt hat, sogar sehr gefährlich werden.
Zur Unterstützung einer Behandlung oder zur Linderung des Juckreizes bei chronischen Ohrproblemen durch Allergien, kannst du in Absprache mit dem Tierarzt vorsichtig die Ohren mit einer Ohrreiniger-Lösung reinigen.
Was du jederzeit tun kannst: Du kannst die Ohren beim Hund reinigen, indem du die äußeren Bereiche mit einem weichen Tuch oder speziellen Ohrreiniger-Pads auswischst. Damit aber bitte nicht in den Gehörgang eindringen, das kann Ausfluss, Ohrenschmalz oder Fremdkörper noch weiter hineinschieben. Bitte auch keinesfalls Wattestäbchen verwenden.